Hauptgewinn: K. o. im Wald (Eilenriede)

Eigentlich gewinnt man doch viel zu selten irgendetwas, oder? Na ja, und eigentlich sollte man sich auch nur an Gewinnspielen beteiligen, dessen Gewinn auch wirklich attraktiv für einen erscheint. In diesem einen Moment erschien er das auch für mich. Deshalb habe ich an einem Gewinnspiel teilgenommen, bei dem man einen Startplatz beim Eilenriede-Marathon gewinnen konnte.Was soll ich sagen: gewonnen! Na Mensch, freu dich, Kind! Ja natürlich freu ich mich… irgendwie… irgendwo, aber ich bin eben Katastrophen-Steff und habs geschafft mir zwei Wochen vor dem Lauf ne miese Erkältung mit Mandelentzündung und Fieber einzufangen. Super Bingo! Sowas kommt ja immer unpassend.

Zuerst bist du Diabetiker, dann Läufer 😉

Ja, ich trainiere zwar schon das ganze Jahr über, aber eben nicht die langen Läufe über 30 Kilometer :/. Und die fehlen mir jetzt. Das liegt zum einen daran, dass ich noch nicht damit gerechnet habe, bereits im Februar (sprich „außersaisonal“) nen Marathon bestreiten zu „müssen“, zum anderen an der Erkältung (Mandelentzündung), die mich schon zum zweiten Mal in diesem Jahr ärgert und an meinen Kräften zehrt.

Nun weiß ich nicht so recht, was ich tun soll. Training ist momentan absolut nicht drin. Einen „erschöpften“ Körper kann man nicht trainieren. Diese „Erkältung mit Mandelentzündung“ ist allein schon ein Marathonlauf fürs Immunsystem. Gleichzeitig nen zweiten zu laufen würde mein Körper nicht wirklich verkraften. Im Prinzip bleibt mir nichts anderes übrig, als mich die nächsten Tage auszuruhen, Eis zu essen (tut entzündeten Mandeln gut), mich zu hegen und zu pflegen, damit ich in 9 Tagen zumindest wieder in die Senkrechte komme und nicht im Bett auf Rollen durch die Eilenriede geschoben werden muss ;). Oder darf ich mit bzw. auf so nem Gefährt auch teilnehmen ;P?

Nun könnte man sagen, wie mein Mann es auch tut: „Lass es Mädchen. Es gibt zig weitere Marathons im Sommer, da kannst du dann auch bei deinen bevorzugten ‚Sporttemperaturen‘ laufen“. Nun ja, dieser Lauf ist aber etwas Besonderes für mich und bedeutet mir viel, nicht nur weil ich den Startplatz gewonnen habe sondern vor allem auch weil nur 100 Läufer am Eilenriede-Marathon teilnehmen dürfen. Und natürlich nicht zuletzt weil und jetzt aufgepasst (!) Christian Hottas mit dabei, der seinen 2000ten Marathon (!) in diesem Jahr bestreiten wird. Na und die Eilenriede liegt direkt vor der Haustür und die Organisation und das ganze drumherum locken nun mal :/.

Meine „Angst“ vor solchen Läufen ist immer noch extrem. Als Nicht-Diabetiker ist man gewiss auch schon sehr nervös und steht unter Druck, als Diabetiker hast du aber noch andere Sorgen: deinen Blutzucker und natürlich auch die „Gerätschaften“ (insbesondere deren Technik) die du bei dir führst. Da hatte ich ja beim Bremer Marathon auch meinen Spaß mit, siehe „Makkaroni, Marathoni! Mission Marathon Bremen 2011„. Zum Glück ist Hendrik meistens dabei, das gibt mir ein Gefühl von Sicherheit.

Ich kontzentriere mich bei Läufen (viel stärker als im Alltag) hauptsächlich auf meinen Blutzucker, was einerseits auch nicht verkehrt ist, andererseits aber auch viel Energie kostet. Das Laufen ist „Nebensache“, na ja nach den 30 Kilometer Anlauf wohl auch nicht mehr ;). Nämlich genau dann, wenn der „Mann mit dem Hammer“ kommt und die Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Das ist genau der Zeitpunkt, an dem es ungemütlich wird, an dem ich schon so manchen „Ordner“ oder „Mitsreiter“ ungewollt angefaucht habe ;). Man sagt, man könne diesen Mann mit ordentlich Kohlenhydraten, konzentrierter Energie, abwehren. Mir ist das nicht gelungen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir die Daumen drückt, dass ich bis zum Eilenriede-Marathon wieder gesund bin und starten kann. Außerdem wünsche ich mir, dass mein Blutzucker mich nicht im Stich lässt, gleiches gilt für meine Insulinpumpe und das CGMS. Außerdem nehme ich mir Christian Hottas Worte zu Herzen, der bei seinen Läufen selten auf die Zeit achtet: „Wir sind ja schließlich nicht auf der Flucht“. Recht hat er!

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